Gedenkfeier zum 78. Jahrestag des Todesmarsches von Farge nach Sandbostel am 11. April

“Einen niederschmetternden Eindruck machte auf uns am 11. April (1945) der Durchzug von Hunderten von abgehärmten KZ-Gefangenen in ihrer Sträflingskleidung. Sie kamen aus der Gegend von Farge und sollten sich weiter in Richtung Sandbostel schleppen“, beginnt der Augenzeugenbericht eines Bokelers und er spricht von einem „Hungermarsch“, der später als Todesmarsch in die Geschichte eingegangen ist.


Auf Initiative von Ortsheimatpfleger Peter Krebsfänger wurde am 78. Jahrestag dieses ortsgeschichtlichen Ereignisses zur Erinnerung daran und zur Markierung der Route des Todesmarsches an der Hauptstraße in Bokel eine Stele eingeweiht. 13 weitere Stelen säumen bereits den Weg, den die Häftlinge im April 1945 vom Lager am Bunker Valentin in Farge zum Lager Sandbostel bewältigen mussten und auf dem vielen von ihnen unterwegs verstarben.


An die 50 Menschen hatten sich versammelt, um den Worten von Innenministerin Daniela Behrens, Bürgermeister Guido Dieckmann, Pastor Jan-Matthias Flake und Sandbostels Gedenkstättenleiter Dr. Lars Hellwinkel zu lauschen, die an die schrecklichen Geschehnisse im April 1945 erinnerten. Die Redner betonten wie wichtig es sei, auch in der heutigen Zeit die Erinnerungen an die Gräueltaten des Nationalsozialismus wach zu halten, Frieden und Freiheit nicht für selbstverständlich zu nehmen und Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Konfirmandin Lisanne Schröter las einen kurzen Text aus der Bokeler Schulchronik. Im Anschluss an die Kranzniederlegung lud der Arbeitskreis Ortsheimatpflege dann noch ins Schullandheim ein. Mit rezitierten Texten aus der Bokeler Ortschronik warfen die AK-Mitglieder eindrucksvolle Schlaglichter auf die Zeit von 1933 bis 1945 in Bokel.